Zur Person
Christoph Huser (Jahrgang 1967) wuchs in Mörschwil und Goldach auf. Schon damals war Rorschach ein wichtiger Anziehungspunkt für ihn und seine Familie. Nach der Verkehrsschule absolvierte er eine Luftverkehrslehre bei der Swissair. Diese Ausbildung deckt sämtliche Luftverkehrsaufgaben am Boden ab, z.B. Check-in/Bordabfertigung, Frachtmanagement usw. Nach dieser Ausbildung blieb Christoph Huser zunächst als Frachtangestellter und später als Mitglied des Pressedienstes seinem Lehrunternehmen treu. Im Anschluss bewährte er sich bei der Markterschliessung für verschiedene Unternehmen in der IT- und Verpackungsbranche, unter anderem auch bei der Alcan. Christoph Huser ist verheiratet und hat einen 14-jährigen Sohn.
«In Gesprächen mit ausländischen Geschäftspartnern habe ich immer vom schweizerischen System geschwärmt», erzählt Christoph Huser. «Von der Demokratie und den vielfältigen Mitwirkungsrechten in den Gemeinden. Von den zahlreichen Formen der Freiwilligenarbeit im politischen System – und nun bin ich selbst Teil davon.» Im Interview verrät er, was ihm für die Stadt und Region Rorschach besonders am Herzen liegt.
Christoph Huser, was verbindet Sie mit Rorschach?
Christoph Huser: Ich bin in Mörschwil und Goldach aufgewachsen. Schon in meiner Jugend war Rorschach ein wichtiger Anziehungspunkt. So war die Badhütte ein beliebtes Ziel. Hier habe ich als Sekschüler für Frau Görtz die Flösse geputzt, um mein Sackgeld aufzubessern.
Soeben sind Sie in Ihr neues Amt als Stadtrat gestartet. Ihr erster Eindruck?
Ich sag’s kitschig und ehrlich: Die ersten Sitzungen waren für mich eine Erleuchtung. Mich beeindruckt die professionelle und umsichtige Arbeit, die hinter den Kulissen der öffentlichen Hand geleistet wird. Man entdeckt auf Anhieb neue Zusammenhänge.
Kommuniziert denn die Stadt so schlecht, dass «Erleuchtungen» erst bei einer persönlichen Mitwirkung möglich sind?
Auf keinen Fall. Die Bürgerschaft wird vom Stadtrat sehr umfassend informiert, via Website, Infoveranstaltungen und Rorschacher Stadtinfo. Als Bürger fühle ich mich jederzeit gut informiert. Meine «Erleuchtungen» beziehen sich ausschliesslich auf die Arbeit, die im Stadtrat und in der Verwaltung geleistet wird.
Dann lässt sich die Kommunikation der Stadt aus Ihrer Sicht nicht mehr verbessern?
Man kann alles immer irgendwie noch besser machen. Ich bin aber der Meinung, dass Kommunikation auch eine Holschuld ist. Wer die Stadtinfo ungelesen ins Altpapier legt, verpasst halt hin und wieder etwas.
Wo setzen Sie in Ihrem neuen Amt die Schwerpunkte?
Es wäre selbst für einen «Politprofi» vermessen, bereits bei Amtsantritt grosse strategische Würfe vorzulegen. Erstens ist der Stadtrat ein Team, und zweitens sind viele wichtige Projekte erfolgreich aufgegleist worden. Diese gilt es nun mit Sorgfalt, Umsicht und Offenheit für neue, unerwartete Entwicklungen zu einem guten Ende zu führen.
An welche Projekte denken Sie?
Aktuell im Vordergrund stehen in meinem Ressort die Hafenplatzgestaltung inklusive des Kornhauses sowie die Entwicklung Seeufer Ost. Ein wichtiges Element in meiner Arbeit wird auch das Thema Energie sein. Hier gilt es, den Akzent des Stadtrates auf Ökologie und Nachhaltigkeit unter Berücksichtigung eines attraktiven Ortsbildes konsequent weiterzuverfolgen.
Was brennt Ihnen besonders unter den Nägeln?
Ich bedaure es ausserordentlich, dass gute Ideen und Projekte teilweise aufgrund von Einsprachen blockiert sind. So werden wichtige Fortschritte in der Lebensqualität und der Stadtentwicklung verzögert oder sogar verhindert. Ich mache mir keine grossen Illusionen, aber wenn es mir mit meinem beruflich gewachsenen Verhandlungsgeschick gelingen würde, im Dienst der Stadt auch nur eine dieser Blockaden zu lösen, wäre ich schon sehr froh!
Wo sehen Sie sonst noch Optimierungsbedarf?
Ich wünsche mir einen verstärkten Einbezug der Jugend. Als Mitglied der erweiterten OKs des Open Airs St. Gallen und der Summerdays Arbon arbeite ich eng und erfolgreich mit Jugendlichen zusammen. Und dann frage ich mich: Warum geht das nicht auch in der Politik?
Und jetzt zur Gretchenfrage: Ihre Einstellung zur «Stadt am See»
Unbedingt! Mit der Ablehnung der Grundsatzabstimmung zur Fusion der Gemeinden Rorschach, Rorschacherberg und Goldach wurde 2014 eine Riesenchance vertan. Aus meiner Sicht stand dahinter eine unheilige Allianz aus fehlender Weitsicht und resignativer Abstimmungsabstinenz. So bleiben wir weiterhin regionale Leichtgewichte. Als Mann aus der Privatwirtschaft weiss ich, dass die Grösse und Bedeutung einer Gemeinde eine entscheidende Rolle spielen.
Ihr Wunsch für die Zukunft?
Ich wünsche mir mehr Gemeinsinn. Heute neigen wir dazu, unsere eigene Sicht als die einzig wahre zu verabsolutieren. Dabei ist jeder von uns nur ein kleiner Teil dieser Welt. Fortschritt und Lebensqualität erfordern die Grösse, auch andere Ansichten ernst zu nehmen und einzuordnen. Kompromisse zeugen nicht von Charakterlosigkeit, sondern von der Erkenntnis, dass nicht alle Menschen gleich ticken. Als Gemeinschaft müssen wir dies dauerhaft berücksichtigen.
«In Gesprächen mit ausländischen Geschäftspartnern habe ich immer vom schweizerischen System geschwärmt», erzählt Christoph Huser. «Von der Demokratie und den vielfältigen Mitwirkungsrechten in den Gemeinden. Von den zahlreichen Formen der Freiwilligenarbeit im politischen System – und nun bin ich selbst Teil davon.» Im Interview verrät er, was ihm für die Stadt und Region Rorschach besonders am Herzen liegt.
Christoph Huser, was verbindet Sie mit Rorschach?
Christoph Huser: Ich bin in Mörschwil und Goldach aufgewachsen. Schon in meiner Jugend war Rorschach ein wichtiger Anziehungspunkt. So war die Badhütte ein beliebtes Ziel. Hier habe ich als Sekschüler für Frau Görtz die Flösse geputzt, um mein Sackgeld aufzubessern.
Soeben sind Sie in Ihr neues Amt als Stadtrat gestartet. Ihr erster Eindruck?
Ich sag’s kitschig und ehrlich: Die ersten Sitzungen waren für mich eine Erleuchtung. Mich beeindruckt die professionelle und umsichtige Arbeit, die hinter den Kulissen der öffentlichen Hand geleistet wird. Man entdeckt auf Anhieb neue Zusammenhänge.
Kommuniziert denn die Stadt so schlecht, dass «Erleuchtungen» erst bei einer persönlichen Mitwirkung möglich sind?
Auf keinen Fall. Die Bürgerschaft wird vom Stadtrat sehr umfassend informiert, via Website, Infoveranstaltungen und Rorschacher Stadtinfo. Als Bürger fühle ich mich jederzeit gut informiert. Meine «Erleuchtungen» beziehen sich ausschliesslich auf die Arbeit, die im Stadtrat und in der Verwaltung geleistet wird.
Dann lässt sich die Kommunikation der Stadt aus Ihrer Sicht nicht mehr verbessern?
Man kann alles immer irgendwie noch besser machen. Ich bin aber der Meinung, dass Kommunikation auch eine Holschuld ist. Wer die Stadtinfo ungelesen ins Altpapier legt, verpasst halt hin und wieder etwas.
Wo setzen Sie in Ihrem neuen Amt die Schwerpunkte?
Es wäre selbst für einen «Politprofi» vermessen, bereits bei Amtsantritt grosse strategische Würfe vorzulegen. Erstens ist der Stadtrat ein Team, und zweitens sind viele wichtige Projekte erfolgreich aufgegleist worden. Diese gilt es nun mit Sorgfalt, Umsicht und Offenheit für neue, unerwartete Entwicklungen zu einem guten Ende zu führen.
An welche Projekte denken Sie?
Aktuell im Vordergrund stehen in meinem Ressort die Hafenplatzgestaltung inklusive des Kornhauses sowie die Entwicklung Seeufer Ost. Ein wichtiges Element in meiner Arbeit wird auch das Thema Energie sein. Hier gilt es, den Akzent des Stadtrates auf Ökologie und Nachhaltigkeit unter Berücksichtigung eines attraktiven Ortsbildes konsequent weiterzuverfolgen.
Was brennt Ihnen besonders unter den Nägeln?
Ich bedaure es ausserordentlich, dass gute Ideen und Projekte teilweise aufgrund von Einsprachen blockiert sind. So werden wichtige Fortschritte in der Lebensqualität und der Stadtentwicklung verzögert oder sogar verhindert. Ich mache mir keine grossen Illusionen, aber wenn es mir mit meinem beruflich gewachsenen Verhandlungsgeschick gelingen würde, im Dienst der Stadt auch nur eine dieser Blockaden zu lösen, wäre ich schon sehr froh!
Wo sehen Sie sonst noch Optimierungsbedarf?
Ich wünsche mir einen verstärkten Einbezug der Jugend. Als Mitglied der erweiterten OKs des Open Airs St. Gallen und der Summerdays Arbon arbeite ich eng und erfolgreich mit Jugendlichen zusammen. Und dann frage ich mich: Warum geht das nicht auch in der Politik?
Und jetzt zur Gretchenfrage: Ihre Einstellung zur «Stadt am See»
Unbedingt! Mit der Ablehnung der Grundsatzabstimmung zur Fusion der Gemeinden Rorschach, Rorschacherberg und Goldach wurde 2014 eine Riesenchance vertan. Aus meiner Sicht stand dahinter eine unheilige Allianz aus fehlender Weitsicht und resignativer Abstimmungsabstinenz. So bleiben wir weiterhin regionale Leichtgewichte. Als Mann aus der Privatwirtschaft weiss ich, dass die Grösse und Bedeutung einer Gemeinde eine entscheidende Rolle spielen.
Ihr Wunsch für die Zukunft?
Ich wünsche mir mehr Gemeinsinn. Heute neigen wir dazu, unsere eigene Sicht als die einzig wahre zu verabsolutieren. Dabei ist jeder von uns nur ein kleiner Teil dieser Welt. Fortschritt und Lebensqualität erfordern die Grösse, auch andere Ansichten ernst zu nehmen und einzuordnen. Kompromisse zeugen nicht von Charakterlosigkeit, sondern von der Erkenntnis, dass nicht alle Menschen gleich ticken. Als Gemeinschaft müssen wir dies dauerhaft berücksichtigen.
Zur Person
Christoph Huser (Jahrgang 1967) wuchs in Mörschwil und Goldach auf. Schon damals war Rorschach ein wichtiger Anziehungspunkt für ihn und seine Familie. Nach der Verkehrsschule absolvierte er eine Luftverkehrslehre bei der Swissair. Diese Ausbildung deckt sämtliche Luftverkehrsaufgaben am Boden ab, z.B. Check-in/Bordabfertigung, Frachtmanagement usw. Nach dieser Ausbildung blieb Christoph Huser zunächst als Frachtangestellter und später als Mitglied des Pressedienstes seinem Lehrunternehmen treu. Im Anschluss bewährte er sich bei der Markterschliessung für verschiedene Unternehmen in der IT- und Verpackungsbranche, unter anderem auch bei der Alcan. Christoph Huser ist verheiratet und hat einen 14-jährigen Sohn.
Hauptstrasse 29 • CH-9400 Rorschach
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